Gut gegen Nordwind - Daniel Glattauer

Daniel Glattauer (*1960) arbeitet als Autor und Journalist und ist seit 1989 bei der Tageszeitung "Der Standard" für Feuilletons, Kolumnen und Gerichtreportagen zuständig. Besonders bekannt wurde seine Kolumne "Einserkastl", in der er sich humorvoll Alltäglichem annimmt. Sein Roman "Der Weihnachtshund" wurde erfolgreich für das ZDF verfilmt.

Als Emmi das Abo ihrer Zeitschrift kündigen will landet ihre Mail durch einen Tippfehler bei Leo. Sie verschickt etliche weitere Mails an diese Adresse, bis Leo sie erst über den Fehler aufklärt.

"Ich interessiere mich wahnsinnig für Sie, liebe Emmi. Ich weiß aber auch, wie absurd dieses Interesse ist."
"Es sind Ihre Zeilen und meine Reime darauf: die ergeben so in etwa einen Mann, wie ich mir plötzlich vorstelle, daß es sein kann, daß es so jemanden wirklich gibt."

Von da an beginnt ein etwas ungewöhnlicher Briefwechsel, in dem sich die beiden auf einem schmalen Grat zwischen totaler Fremdheit und unverbindlicher Intimität bewegen. Nur wenige Worte sind notwendig in den beiden Leidenschaft zu entfachen, und Leo und Emmi kommen sich immer näher. Wenig später gestehen sie sich: "Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum ersten persönlichen Treffen kommt". Diese Frage wühlt beide jedoch so sehr auf, dass sie die Antwort eine Weile herauszögern. Bis sich die beiden letztlich der Frage stellen müssen: Werden die gesendeten und gespeicherten Gefühle einer Begegnung standhalten?

Silja Ukena, KulturSpiegel:
"Eine schnelle, witzige Version des Briefromans im Zeitalter des Powerbooks, die all jenen das Gegenteil beweist, die das kulturpessimistische Vorurteil nachplappern, E-Mails hätten keine Tiefe."


Jetzt hier über den zweiten Teil lesen: "Alle sieben Wellen"



<------ Das Hörbuch zum Buch

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