Alle sieben Wellen - Daniel Glattauer

Nachdem 2006 der erste ungewöhnliche Liebesroman ("Gut gegen Nordwind" - wurde hier bereits vorgestellt) von Daniel Glattauer erschienen war und eingeschlagen hatte wie eine Bombe, waren die Erwartungen an den zweiten sehr hoch. Nun sind Emmi und Leo wieder da, allerdings mit einer weniger erfreulichen Nachricht: Offenbar wird mit diesem Buch die Geschichte der beiden ein Ende finden.

Die Geschichte einer Liebe zwischen einem Mann und einer Frau, die von zufälligen E-Mails so eingenommen sind, dass sie (ohne einander je begegnet zu sein) nicht voneinander lassen können, verzaubert die Leser und macht süchtig nach Glattauers Mail-Stakkato. Man konnte nach der letzten Buchseite kaum fassen, dass das Lesevergnügen mit einem solchen Schlag in die Magengegend beendet wurde.

Doch nun geht es weiter. Nachdem Leo im Finale des ersten Bandes quasi nach Boston geflüchtet war, kehrt er nun zurück. Emmi hatte währenddessen immer wieder versucht, ihn zu kontaktieren, was allerdings stets in Dialogen mit den automatisierten Antwortmails des Systemadministrators endete. Doch auf einmal kehrt Leo zurück - und antwortet!

Beide hatten in der Zwischenzeit versucht, sich ein Leben ohne den anderen aufzubauen, haben teilweise sogar wieder Beziehungen angefangen (Leo hat nun eine Freundin in Boston). Doch alle Distanz schützt nicht davor, dass sich die beiden wieder näher kommen und es nicht lange dauert, dass aus dem "Ich" und "Du" wieder ein "Wir" wird. Schliesslich kommt es zur Begegnung - mit turbulenten Folgen.

Auch wenn der zweite Roman den Erwartungen, die nach dem ersten auf ihn zukamen, schon ziemlich nahe kommt, so ging doch ein wenig der Zauber verloren, in den man beim ersten Band gezogen wird. Vermutlich weil man den ersten Überraschungseffekt der ungewöhnlichen Geschichte einbüßt. Trotz allem hat Glattauer auch mit "Alle sieben Wellen" einen Pageturner geschaffen , der ebenso wie der erste Band, eine Fülle an Überraschungen und Wendungen mit sich bringt. Auch der Schluss ist ähnlich umwerfend und macht den Eindruck, dass dieses Ende nun final ist. Aber das dachte man ja bereits beim ersten Band ...

Christine Westermann, frauTV:

"Reicht es, wenn ich an dieser Stelle statt einer Bewertung einfach mindestens ein Dutzend Ausrufezeichen mache? Reicht es, wenn ich, bei allem was mir lieb ist, versichere, dass dieser neue E-Mail-Roman von Daniel Glattauer genauso schön ist wie sein erster? Das muss einfach reichen."





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