Peter Bierl bietet uns hier eine kritische Analyse von Geschichtsinterpretationen und Menschenbild dieser Strömung, sowie der Lehre von Seelenwanderung und Karma. Mithilfe fundierte historischer und aktueller Beispiele sowie zahlreicher Zitate weist er glaubhaft nach, wie antihumanistisch und irrational diese Weltanschauung ist, und dass sich daraus ebenso autoritäre oder gar faschistische Entwicklungen ideologisch vorbereiten lassen.
Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Auseinandersetzung mit der Lehre Rudolf Steiners, der Antroposophie, und deren Auswirkungen auf die Waldorfpädagogik, die ja auch außerhalb esoterischer Kreise sehr geschätzt ist. Die Antroposophie ist mit bundesweit mehr als 20.000 Mitgliedern eine der ältesten und wichtigsten esoterischen Strömungen.
Dieses Buch ist die aktualisierte und erweiterte Ausgabe der erstmals 1999 erschienenen Fassung. Viele Kapitel wurden bis dato substantiell erweitert. Nun gibt es beispielsweise Informationen zur Präsenz der Antroposophen in der globalisierungskritischen Bewegung oder zu jüngsten Versuchen, Steiners antisemtisch geprägte Ansichten wegzuinterpretieren.
Bierl stellt anschaulich ideologische Grundlagen vor und stellt Schnittstellen zu anderen autoritären Vorstellungen und Strömungen heraus. Das Buch lässt uns erkennen, wie menschenverachtend Steiners Denken und das seiner Anhänger war und heute noch ist.
Sie kennen Anthroposophen (oder auch Waldörfer) bisher als vergeistigte, wenn auch ein bisschen verschrobene Gutmenschen? Dann sei Ihnen dieses Buch wärmstens empfohlen. Sie sollten einmal nachlesen, was führende Vertreter dieser esoterischen Gemeinschaft in den letzte knapp 100 Jahren zu Reinkarnation & Karma, Wurzelrassen & Ariern, Krieg & Nation, Juden & Bolschewisten zu sagen hatten.
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