Über alles in der Welt - Esoterik und Leitkultur (Claudia Barth)

Barths Buch liefert eine systematische Analyse der wichtigsten esoterischer Ideologien und Gedankenexperimente und stellt ihren problematischen Einfluss auf die Gesellschaft heraus.

Das Buch ist in zwei große Teile gegliedert, die jeweils die historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen der Esoterik darstellen und analysieren.

Zunächst werden historische Wurzeln des Okkultismus dargelegt und zentrale esoterische Begriffe erläutert. Zum Beispiel wird auf die Herausbildung esoterischen Denkens bei Helena Blavatsky und Rudolf Steiner (Waldorf-Pädagogik) eingegangen und thematisiert dessen Akzeptanz im völkischen Lager und im Nazionalsozialismus. Unter anderem werden zahlreiche Persönlichkeiten und Gruppierungen vorgestellt, die von aktuellen aktiven und großen Kreisen rezipiert werden. Die Autorin konzentriert sich im Besonderen auf die in Deutschland übliche Spielart der Esoterik mit eher völkischem Einschlag.

Umrahmt werden diese ganzen Informationen von Ausführungen zu wissenschaftlichen Aspekten des Irrationalismus und Anregungen zur Entzauberung der Geisterwelt. Barth geht davon aus, dass auch die momentane Herausbildung der Esoterik im Kontext irrationalistisch-völkischer Vorbilder stehe.

Alles in allem eine gut lesbare und strukturierte journalistische Arbeit der Autorin, die einen informative Einstieg in die Materie liefert.

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